Passivkühlbox Waeco Cool-Ice WCI-42

Sehr robuster Kältespeicher für Draußen

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Inhaltsverzeichnis

1. Erster Eindruck

2. Verarbeitung

3. Im Praxistest

4. Fazit

Erster Eindruck

Die Boxen der Cool-Ice Serie von Waeco gibt es in sieben Größen von 13 bis 111 l. Alle sind farblich in neutralem Weiß mit grauen Sprenkeln gehalten. Mit der Angelei als Zweckbestimmung im Hinterkopf entscheide ich mich für das Modell WCI-42. 41 l Innenraum reichen mir als Platz für Fisch und bei der Größe lässt sich die Box noch bequem zum Angelplatz tragen. „Für härteste Einsätze ausgelegt“, verspricht der Hersteller im Internet. Eine erste Begutachtung bestätigt diese Aussage. Zudem gibt es als Qualitätsgarant fünf Jahre Garantie.

Als Preis setzt Waeco 175 € an. Von 126,71 bis 213,30 € Neupreis ist sie im Netz bei verschiedenen Händlern bestellbar (Stand Okt. 2015).

Verarbeitung

Der Hauptwerkstoff der Box ist Polyethylen (PE). Das gesamte Gehäuse besteht daraus. Um welches PE es sich genau handelt, ist in der Produktbeschreibung nicht ersichtlich. Allgemein ist auf diesen Kunststoff zutreffend, dass er eine hohe Schlagfestigkeit hat und sehr beständig gegen Laugen/Säuren ist. Hinzu kommen Geruchs- und Geschmacksneutralität. Das Monomer Ethylen an sich ist ungiftig. Bedenklich könnten lediglich die dem Polyethylen zugesetzten Additive sein. Ob bzw. welche Additive bei der Herstellung Anwendung fanden, ist auf der Produktseite nicht ersichtlich. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht in der Verwendung von Polyethylen an sich im Lebensmittelbereich keine Bedenken. Anhand der Eigenschaften, ist dieser Kunststoff als lebensmitteltauglich zu bezeichnen.

Die Verschlüsse bestehen aus ABS/Nylon, die Schrauben und Teile der Scharniere aus Edelstahl.

Das Gehäuse ist mit Polyurethan ausgeschäumt.

Nachgewogen ist die WCI-42 mit 7,7 kg etwas schwerer als gedacht. Angegeben sind 7,5 Kg.

Die Außenmaße von 635 x 337 x 390 mm sind inklusive der Griffe gemessen und korrekt.

Als Innenmaße habe ich 550 x 251 x 318 mm gemessen. Das ergibt ein Volumen von 43,9 l. Abzüglich der gerundeten Ecken und Kanten im Innenraum kommt somit ein Nutzinhalt von 41 l problemlos zustande, eher sogar mehr.

Eine Stehhöhe ist leider nur für 0,5 l PET- oder kurzhalsige Bierflaschen gegeben.

An Stärke weisen die Wände 30 mm auf.

Leicht wechselbarer Verschluss mit Gummiband
Leicht wechselbarer Verschluss mit Gummiband

Insgesamt ist die Kühlbox sehr robust und beständig beschaffen. Die gegossenen Füße sind genauso hart im Nehmen wie der Rest der WCI-42. Lediglich bei den Verschlüssen habe ich etwas Bedenken, dass die Gummizüge ermüden könnten. Das wird sich aber erst über einen längeren Zeitraum zeigen. Sollte dem wirklich so sein, dann lassen sie sich zumindest einfach ersetzen. Die Befestigungsschrauben sind mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher leicht entfernbar. Genauso fix könnte man auf diese Weise, bei Bedarf, die Tragegriffe austauschen bzw. abnehmen.

Bei der Dichtigkeit ist die Box an sich sehr zuverlässig. Selbst wenn der Innenraum halbvoll mit Wasser steht, muss man keine Angst vorm Auslaufen haben. Der Wasserablauf ist absolut dicht. Lediglich etwas Kondenswasser kann sich im Außenbereich des Ablaufes bilden (bei Eiswürfeln im Innenraum).

Leichte Kondenswasserbildung am Auslauf
Leichte Kondenswasserbildung am Auslauf

 

Beim Schütteln der Kühlbox hält die Dichtung des oberen Randes das Wasser im Inneren vom Austreten ab. Allerdings schließt die Dichtung am Deckel nicht rundum perfekt. Dreht man die WCI-42 mit Wasser gefüllt auf den Kopf, dann bleibt die Deckeldichtung nur vorn und an den Seiten dicht. Im Bereich der Scharniere läuft das Wasser heraus. Für die Nutzung sehe ich hier zwar keine Probleme, aber in Anbetracht des Anschaffungspreises wäre eine bessere Abdichtung trotzdem wünschenswert. Möglicherweise lässt sich die eh schon gute Isolierleistung damit sogar noch steigern. Wer an dieser Stelle Abhilfe schaffen möchte, kann die alte Dichtung vergleichsweise einfach aus dem Deckel reißen und eine neue einkleben.

Für die Lagerung/Nicht-Benutzung sind der Box zwei Plätzchen beigegeben, die dann unter den Deckel gelegt werden, um den Druck von der Dichtung zu nehmen.

Im Praxistest

Zum Einsatz kam die Kühlbox für eine mehrwöchige Norwegentour mit dem Bulli. Vom Auto aus ging es dann zum Angeln, Kajak fahren, Bergsteigen und Sightseeing. Mit einer Ausnahme haben wir in der Zeit frei und ohne Campingplatz übernachtet.

Zunächst setzten wir die Box etwas zweckentfremdet als Vorratsbox für nicht zu kühlende Verpflegung ein oder nutzten sie als Tisch bzw. Sitzgelegenheit. Selbst voll lässt sie sich hervorragend tragen, da die langen Klappgriffe über den Deckel hinaus gehen und die Finger nicht einklemmen.

Angenehm zu tragender Klappgriff
Angenehm zu tragender Klappgriff

Hauptnutzung der Kühlbox sollte jedoch das Angeln sein. Das Modell WCI-42 hat für meinen Geschmack die richtige Größe, um direkt bis zum Angelplatz mitgenommen zu werden. Dennoch ist im Inneren genug Platz, um auch größere Fangmengen unter zu bekommen. Nachdem die Fische ausgenommen und ausgeblutet waren, kamen sie direkt in der Box auf Eis. Dazu hatte ich 9 kg Eiswürfel vom Discounter geholt. Am Ende eines jeden Fangtages habe ich den Fisch dann zum Einzufrieren in die Kompressorkühlbox (Waeco CFX 50) im Auto umgeräumt. Eine lückenlose Kühlkette vom Fangtag bis in den heimischen Kühlschrank in Deutschland war damit gewährleistet. Das entstandene Schmelzwasser in der Passivkühlbox lässt sich mit dem Wasserablauf am Boden wunderbar einfach entfernen. In 24 Stunden musste ich von 9 kg Eis etwa ein bis anderthalb Liter Wasser auslaufen lassen. Bei ständigem Öffnen der Box und Nachlegen von frischem Fisch eine tolle Leistung. Die Außentemperatur betrug dabei im Schnitt etwa 15 °C. Insgesamt hatte ich zum Ende des Urlaubs rund 7 kg Fisch (ausgenommen, ohne Kopf) mit 35 Fischen an der Zahl.

Nebenbei diente mir die WCI-42 beim Angeln noch als robuste Sitzgelegenheit. Außerdem kann sie eine ebene, gut zu putzende Fläche zum Filetieren bieten.

Der Tagesfang frisch auf Eis
Der Tagesfang frisch auf Eis

Die folgende Gesamtreinigung in der Heimat ging einfach von der Hand. Sowohl der Fischgeruch, als auch die Blutreste waren rückstandslos entfernbar. Die gerundeten Ecken und Kanten im Inneren lassen sich leicht auswischen und abspülen. Danach fließt das Wasser dann einfach durch den Wasserablauf am Boden ab. Der Verschluss des Ablaufes ist durch eine Halterung vor Verlust im geöffneten Zustand gesichert.

Befestigen lässt sich die WCI-42 über ihre Verzurrpunkte unter den Griffen. Ein Spanngummi (ähnl. Gepäckträger am Fahrrad) passt exakt in die Rundung hinein. Verzichtet man auf die Befestigung, sind durch Fahrmanöver bedingte Stöße kein Problem, zumindest nicht für die Kühlbox. Robust genug zum Stapeln ist sie ebenfalls.

Ein Temperaturbereich für den Einsatz ist zwar werksseitig nicht angegeben, aber da der Hauptwerkstoff PE ist, sollte sich die Spanne bei -50 bis +80 °C (Maxilmalwerte!) befinden.

Fazit

Auf jeden Fall erhält man von Waeco mit der Passivkühlbox Cool-Ice WCI-42 ein Qualitätsprodukt. Da sie hart im Nehmen ist, leicht zu reinigen und einfach zu handhaben bleibt nur eine leichte Undichtigkeit im Deckel zu beanstanden.

Sobald man Eiswürfel, Kühlakkus oder chemische Kühlpads zur Verfügung hat, lassen sich Getränke, Lebensmittel und Fangerfolge einfach und lange kühl halten.

Mit ihren guten Eigenschaften kann ich mir die Box auch auf Expedition oder bei der Jagd vorstellen.

Zum Abschluss vielen Dank an Waeco für die Bereitstellung der Passivkühlbox zum Test.
Unabhängig davon entspricht das Geschriebene meiner ehrlichen Meinung und ich erhalte für meine Texte keine Bezahlung.

Ab in die Box damit
Ab in die Box damit

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