Regen- und Outdoorjacke Deproc Cayley Men

Leichte Allroundregenjacke mit kleinen Macken zum fairen Preis


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Inhaltsverzeichnis

1. Erster Eindruck

2. Verarbeitung

3. Im Praxistest

4. Fazit

Erster Eindruck

Wie bei Deproc üblich, wird die Regen- & Outdoorjacke Cayley Men in Größen von S bis 8 XL angeboten. Farblich hat man die Wahl zwischen sportlich auffälligem rot, grün oder blau. Der Preis von 119,95€ (Stand 13.09.2015) liegt beim Vergleich mit 2,5 Lagen-Jacken der Konkurrenz gleich auf. Unter den Leichtgewichten der Regenjacken ist die Cayley mit 450 g ebenfalls im Mittelfeld angesiedelt.

Die von Deproc angegebene Wassersäule von 10.000 mm verspricht gute Wasserdichtigkeit, zumal alle Reißverschlüsse (außer den beiden Unterarmbelüftungen) abgedichtet sind. Gleichfalls ist eine angemessene Atmungsaktivität zu erwarten. Die Jacke bietet drei regendicht verschließbare Außentaschen als auch eine Kletttasche im Handyformat auf der Innenseite und eine Netztasche ebenda.

Innentasche fürs Handy
Innentasche fürs Handy

Verarbeitung

Werksseitig gab es an der Jacke nichts zu beanstanden: Nähte und Material wiesen keine Mängel auf.

Die angegebenen 450 g stimmen nahezu exakt. Die digitale Feinwaage zeigte 453 g.

Alle vorhandenen Reißverschlüsse sind leichtgängig.

Für besseren Tragekomfort ist auf der Innenseite ein Netzstoff eingenäht.

Um das Material zu testen, habe ich mich ab und an gegen Bäume und scharfkantige Felsen gelehnt bzw. gehockt oder die Jacke als Sitzkissen zweckentfremdet. Solche Prozeduren hat das Außenmaterial erstaunlich gut, ohne Löcher zu hinterlassen, weggesteckt. Zu dieser positiven Überraschung kamen jedoch zwei negative. Das Klettband zur Weitenregulierung am linken Ärmel hat sich zu einem Viertel gelöst und eine Naht am Innenfutter des gleichen Ärmels trennte sich auf.

Die Naht des Innenfutters ist leider aufgegangen
Die Naht des Innenfutters ist leider aufgegangen

Diese Beschädigungen fielen mir gegen Ende der Tour zufällig auf.

Was Wind- und Wasserdichtigkeit als Hauptzweck der Jacke angeht, gab es zu keiner Zeit etwas zu beanstanden.

Im Praxistest

Genutzt habe ich die Cayley Regenjacke in einem dreiwöchigen Norwegenurlaub in einem (laut Einheimischen) der regnerischsten Sommer der letzten 15 Jahre. Unterwegs waren wir auf Mehrtagestouren zu Fuß im Gebirge und im Kajak auf den Fjorden.

Gleich vorab: Durch die Jacke bin ich weder bei Gewitter noch in langen Schauern oder durch Spritzwasser vom Boot fahren nass geworden. Das Hauptkriterium für eine Regenjacke ist somit erfüllt.Winddicht war das Material ebenfalls.

Getragen habe ich die Cayley, wie sie mir geliefert wurde und ohne weitere Imprägnierung aufzubringen. Aufgefallen ist dabei, dass das Wasser vom ersten Tropfen an nicht abperlte. Es durchnässt die äußerste Schicht der Jacke, dringt aber auch bei 60-minütigem Starkregen nicht weiter hindurch. Es entsteht dadurch lediglich ein unangenehm kühles Gefühl auf der Haut, wenn der Jackenstoff direkt aufliegt. Außer bei starkem Schwitzen oder lang anhaltendem Regen ist das Tragegefühl auf der Haut allerdings angenehm.

Keine Wünsche offen lässt das Packmaß. In den Rucksack gestopft hat die Cayley etwa 1,5 Liter Platzbedarf (Größe L).

Das Platzangebot in fünf Außen- bzw. Innentaschen ist zwar nicht riesig, aber für eine so leichte Jacke durchaus zufriedenstellend. Ein Snack, Mütze, GPS und dünne Handschuhe passen gleichzeitig hinein.

Vom Handling ist die Jacke gut durchdacht. Die Weitenverstellungen an Taille und Kapuze ist auf Einhandbenutzung ausgelegt.

Weitenverstellung an der Kapuze
Weitenverstellung an der Kapuze

Die drei Außentaschen und der Frontreißverschluss lassen sich gut mit Handschuhen bedienen. Die Unterarmbelüftung wie auch die Weitenregulierung der Kapuze sind dafür jedoch zu friemelig.

Belüftung (oben) und Außentasche (unten)
Belüftung (oben) und Außentasche (unten)

Ein Helm findet unter der Kapuze ebenso wenig Platz wie ein Schal mit Rollkragenpulli im Halsbereich. Der Frontreißverschluss endet exakt unterm Kinn. Die Jacke ist somit nicht großzügig genug geschnitten um sie bei schlechtem Wetter vors Gesicht zu ziehen und macht sie daher weniger sturmtauglich.

Kapuze und Kragen sind etwas knapp bemessen
Kapuze und Kragen sind etwas knapp bemessen

In Bezug auf die Atmungsaktivität war ich allerdings zufrieden. Die beiden Reißverschlüsse zur Unterarmbelüftung haben hierbei noch zusätzlich geholfen.

Etwas störend empfand ich noch die Ärmelbündchen, die sich nicht besonders eng um die Handgelenke schließen ließen. Möglicherweise ist dies aber dem geschuldet, dass ich die Regenjacke bewusst eine Nummer größer genommen habe (Größe L statt M).

Von der Länge her hat mir die Jacke, bei einer Körpergröße von 184 cm, gerade bis übers Gesäß gereicht.

Fazit

Mit optimalem Packmaß (ca. 1,5 L) und geringem Gewicht (453 g) ist die Cayley als Notfallregenjacke auf Touren prädestiniert. Als robuste Hardshelljacke zum Klettern oder ähnlicher mechanischer Belastung ist sie nicht geeignet und wahrscheinlich auch nicht konzipiert. Einen schweren Regenguss bei der Runde mit dem Hund hält sie aber allemal problemlos ab und taugt auch für Wanderungen im Hochgebirge, sofern kein schwerer Mehrtagesrucksack auf den Schultern lastet.

Das Verhältnis von Preis und Leistung ist an sich stimmig und fair, allerdings fallen zwei aufgegangene Nähte negativ ins Gewicht.

Kurz gesagt, erhält man hier eine gute, bezahlbare und modische Sommerregenjacke mit etwas Nachholbedarf in der Strapazierfähigkeit.

Zum Abschluss vielen Dank an Deproc für die Bereitstellung der Regenjacke zum Test.
Unabhängig davon entspricht das Geschriebene meiner ehrlichen Meinung und ich erhalte für meine Texte keine Bezahlung.

Regentest bestanden
Regentest bestanden

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